Eure Sorge:
Neue S-Bahn-Züge zu kurz?
Einige von euch haben die Befürchtung geäußert, dass die neuen MIREO-Züge, die ab Dezember 2026 auf der S-Bahn Mitteldeutschland fahren werden, zu wenig Sitzplätze haben werden. Schließlich gibt es heute drei- und vierteilige Züge und künftig nur noch dreiteilige auf diesem Netz. Wir hätten die Zeichen der Zeit nicht erkannt, so der Vorwurf.
Das sagen wir dazu:
Dreiteilig ist nicht gleich dreiteilig. Die neuen MIREO-Züge für das Mitteldeutsche S-Bahn-Netz sind 70 Meter lang und damit 14 Meter länger als die dreiteiligen Züge vom Typ Talent2. Dadurch ist es möglich, in den neuen Zügen 144 statt bisher 106 feste Sitzplätze in der 2. Klasse unterzubringen. In den heute eingesetzten Fahrzeugen gibt es zwar noch 38 Klappsitze in den Mehrzweckbereichen und neben den WCs. Aber wenn wir ehrlich sind, waren diese wegen der vielen mitgenommenen Fahrräder nur selten wirklich nutzbar, und im Gang neben dem WC saß man nur im Weg. In den neuen Zügen verzichten wir auf Klappsitze, so dass auch die Konflikte in den Mehrzweckbereichen abnehmen dürften.
Die heutigen 4-teiligen Züge sind übrigens 72 Meter lang und haben 140 feste Sitze und 48 Klappsitze in der 2. Klasse. Sie verkehren bisher einzeln oder gekuppelt mit einem dreiteiligen Talent2. Die Kombination aus Vierteiler und Dreiteiler ist 128 Meter lang und bietet 246 feste und bis zu 86 Klappsitze.
Die neuen MIREOs werden auf vielen Linien auch in Doppeltraktion verkehren. Zusammen bieten sie dann 288 feste Sitzplätze und deutlich mehr Platz in den Mehrzweckbereichen. Und auch bei der Zuglänge holen wir das Maximum raus, was im mitteldeutschen S-Bahn-Netz möglich ist. Zwei MIREOs zusammen ergeben eine Länge von 140 Metern, was genau der üblichen Bahnsteiglänge im Leipziger City-Tunnel entspricht. So nutzen wir den Platz optimal aus. Haben wir die Zeichen der Zeit vielleicht doch erkannt?