Eure Idee:
Verbindungskurven realisieren und längere Bahnsteigdächer
Ihr wollt verständlicherweise, dass die Verbindungskurven Calbe und Großkorbetha realisiert werden. Besonders wichtig ist euch die Strecke Calbe (Saale) West in Richtung Schönebeck sowie Merseburg. Außerdem habt ihr eine neue Idee eingebracht: Eine Verbindungskurve „Langenweddingen – Wanzleben“, die den Bahnhof Blumenberg umgeht und ins S-Bahnnetz integriert werden könnte.
Ihr habt auch längere Bahnsteigüberdachungen in Magdeburg vorgeschlagen, vor allem an den Gleisen 3, 4 und 5, sowie am Bahnsteig 12 in Halle. Ein weiterer Punkt betrifft den Bahnhof Quedlinburg. Hier sollen wir mehr Druck auf DB InfraGo ausüben, damit die Bahnsteigumbauten schneller fertiggestellt werden.
Eine weitere interessante Idee: Eine Südwest-Umfahrung für Magdeburg. Um den Bahnknoten langfristig zu entlasten und die Gewerbegebiete wie Osterweddingen und Intel besser anzubinden, schlagt ihr vor, eine Umfahrung zu schaffen. Diese könnte nicht nur Strecken verbinden und S-Bahn-Verkehr zu großen Arbeitgebern wie Amazon und Intel ermöglichen, sondern auch den Güterverkehr um Magdeburg herumleiten. Zudem wäre der Südwesten als Standort für ein Terminal des kombinierten Verkehrs attraktiv, insbesondere für Unternehmen wie DHL und Amazon.
Umfassende Kritik habt ihr an der Infrastruktur der Strecke RB36 Magdeburg – Wolfsburg geübt.
Das sagen wir dazu:
Die Vorentwurfsplanung für die Kurve Großkorbetha soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Danach folgen die weiteren Planungsschritte, mit dem Ziel, bis 2028 das Baurecht zu erhalten. Anschließend ist geplant, das Projekt Anfang der 2030er Jahre baulich umzusetzen. Weitere aktuelle Informationen zur Verbindungskurve Großkorbetha findet ihr hier: mitteldeutschesrevier.deutschebahn.com/mitteldeutsches-revier/verbindungskurve-grosskorbetha.html.
Für die Kurve Calbe wird die Entwurfs- und Genehmigungsplanung derzeit erstellt. Ziel ist hier die Erlangung von Baurecht voraussichtlich im ersten Halbjahr 2029. Ein Baubeginn ist für 2030 vorgesehen.
Die vorgeschlagene Verbindungskurve Langenweddingen - Wanzleben haben wir auch bei uns im Haus diskutiert. Letztlich mussten wir abwägen, ob die Züge aus Magdeburg von Langenweddingen entweder nach Oschersleben oder Wanzleben fahren sollen. Da Oschersleben aufgrund der Einwohnerzahlen ein deutlich höheres Fahrgastpotenzial aufweist und keine Neubaustrecke erforderlich ist, wurde die Idee der Verbindungskurve nicht weiterverfolgt.
Im Rahmen der Verkehrsuntersuchungen zur Anbindung des geplanten High-Tech-Parks bei Magdeburg soll als Vorschlag geprüft werden, die Bahnstrecke vom Abzweig Wolfsfelde (auf der Strecke Magdeburg – Halberstadt) bis zum Güterbahnhof Magdeburg-Buckau als S-Bahn-Stammstrecke zu reaktivieren und diese bis nach Magdeburg-Buckau fortzusetzen. Dadurch könnte der stark belastete Bereich zwischen Magdeburg Hauptbahnhof und Magdeburg Südost entlastet werden. Außerdem würde die Strecke eine gute Anbindung an das geplante neue Wohngebiet auf dem ehemaligen RAW-Gelände bieten. Ein neuer Umstiegsbahnhof am jetzigen Haltepunkt Magdeburg-Salbke würde ebenfalls eine bessere Verbindung zu Zielen im Süden, wie Schönebeck und dem neuen Wohngebiet Fahlberg-List ermöglichen. Die Ergebnisse der Verkehrsuntersuchungen werden für den Herbst dieses Jahres erwartet.
Mit dem Verlauf der Bahnsteigumbauten in Quedlinburg sind wir ebenfalls sehr unzufrieden. Durch den anhaltenden Druck konnte jedoch erreicht werden, dass die gesamte Länge von Bahnsteig 1 nutzbar ist und die Aufzüge in Betrieb genommen wurden. Im Moment stocken die weiteren Bauarbeiten, weil es Schwierigkeiten bei der Erlangung des Baurechts gibt. Da die Planungen schon länger zurückliegen und es inzwischen notwendig ist, Teile der bereits genehmigten Anlagen in veränderter Form zu bauen, muss ein Planänderungsverfahren durchgeführt werden. Erst nachdem die Projektträgerin die geänderten Pläne eingereicht und diese vom Eisenbahnbundesamt genehmigt wurden, können die Bauarbeiten fortgesetzt werden. Nach aktueller Einschätzung wird die Station erst im nächsten Jahr fertiggestellt werden.
Eine Verlängerung der Bahnsteigdächer in Magdeburg ist durch den Stationsbetreiber DB InfraGO Personenbahnhöfe nicht vorgesehen. Der Wunsch auf Errichtung eines Bahnsteigdachs in Halle (Saale) Hbf am Bahnsteig 12/13 haben wir bereits an den Stationsbetreiber DB InfraGO Personenbahnhöfe herangetragen. Es bestehen zurzeit dafür aber keine Finanzierungsmöglichkeiten.
Strecke RB36 Magdeburg – Wolfsburg:
- Station Magdeburg-Eichenweiler: Bei den Bauarbeiten im vergangenen Jahr erfolgte durch die DB InfraGO Personenbahnhöfe eine Erneuerung der Bahnsteiganlagen inklusive Bahnsteigdach. Die weitere Sanierung ist abhängig von der Erneuerung der Pettenkofer Brücke durch die Landeshauptstadt Magdeburg. Stadt und DB InfraGO Personenbahnhöfe befinden sich im Austausch. Bestandteil der weiteren Planungen ist auch die barrierefreie Erschließung der Verkehrsstationen mit Aufzügen.
- Haldensleben: Für den Komplexumbau des Bahnhofs Haldensleben gibt es seitens des Infrastrukturbetreibers DB InfraGO keine Finanzierungsmöglichkeit. An dem Umbau des Bahnhofs hängt auch die Erneuerung der Bahnsteige und damit die Schaffung stufenfreier Zugänge vom Bahnsteig in die Züge. Nach jetzigem Kenntnisstand ist mit einer Umsetzung tatsächlich erst in den 2030er Jahren zu rechnen.
- Vahldorf: Der Abriss des ehemaligen Empfangsgebäudes soll nach Informationen des Infrastrukturbetreibers DB InfraGO Personenbahnhöfe im Oktober dieses Jahres erfolgen. Im Anschluss sollen auch noch die ausstehenden Restarbeiten an den Bahnsteigen und der barrierefreie Zugang umgesetzt werden.
- Der weitere Umbau der Strecke (außer dem Bahnhof Haldensleben) soll nach aktuellem Stand in zwei Phasen erfolgen: Voraussichtlich 2027 wird der Abschnitt Abzweig Glindenberg – Haldensleben umgebaut, und 2029 folgt der Abschnitt Haldensleben – Oebisfelde. In diesem Zusammenhang werden auch die Bahnsteige in den Stationen Barleben, Groß Ammensleben, Flechtingen, Rätzlingen und Bösdorf barrierefrei erneuert. In Oebisfelde sollen im Jahr 2026 Aufzüge installiert werden, um einen barrierefreien Zugang zu den Bahnsteigen über die Personenunterführung zu ermöglichen. Die Elektrifizierung der gesamten Strecke ist ebenfalls für das Jahr 2029 geplant.