Eure Idee:
Fahrzeuge besser ausstatten
Ihr habt an mehreren Stellen Verbesserungsbedarf bei der Ausstattung der Züge und Busse angemerkt. Unter anderem wünscht ihr euch WLAN in allen Regionalzügen und Bussen. Außerdem habt ihr, wie bereits im früheren Fahrgastforum zum Thema Sicherheit und Sauberkeit, eine vandalismusresistente Folierung der Zugtoiletten vorgeschlagen. Ein Nutzer hat zudem angeregt, Triebwagen mit defektem WC direkt auszutauschen.
Außerdem finden einige von euch die 1. Klasse weniger wichtig und haben daher vorgeschlagen, diese abzuschaffen, um mehr Sitzplätze für alle Fahrgäste zu schaffen.
Zusätzlich habt ihr den Wunsch geäußert, auf den noch nicht elektrifizierten Strecken des Dieselnetzes alternative Antriebe wie Batterie- oder Brennstoffzellenzüge zu testen, um bei zukünftigen Ausschreibungen auf Erfahrungswerte zurückgreifen zu können. Ergänzend wurde vorgeschlagen, eine zumindest teilweise Elektrifizierung der Dieselstrecken in Betracht zu ziehen.
Das machen wir draus:
WLAN in den Regionalzügen geben wir in den Verkehrsverträgen mit den Bahnunternehmen vor und ist daher verpflichtend. Den Internetzugang in Landesbuslinien fördert das Land Sachsen-Anhalt. Aktuell sind schon zahlreiche Landesbusse mit WLAN ausgestattet, jedoch noch nicht alle.
Wir befürworten eine Folierung der WCs grundsätzlich und sehen diese auch in künftigen Ausschreibungen vor. Inwieweit bestehende Fahrzeuge foliert werden können, ist immer vom finanziellen Rahmen abhängig.
Was den Austausch von Triebwagen mit defektem WC betrifft: An vielen Wendebahnhöfen sind keine Ersatzfahrzeuge stationiert, sodass ein schneller Tausch nicht möglich ist. Zusätzliche Reserven sind zudem teuer. Auch sind nicht in jedem Bahnhof Servicemitarbeiter für eine schnelle Reparatur verfügbar; diese gibt es nur in Halle(Saale), Magdeburg, Sangerhausen und Halberstadt. Laut unserer Verkehrsverträge müssen defekte WCs innerhalb von 6 Stunden repariert oder ein Zug mit funktionierendem WC bereitgestellt werden. Wird dieses Kriterium nicht erfüllt, muss das Eisenbahnunternehmen Strafzahlungen leisten.
Von einer Abschaffung der 1. Klasse sehen wir grundsätzlich ab. Diese wird zunehmend stärker genutzt, da viele Reisende mit dem Deutschlandticket feststellen, dass sie gegen einen geringen Aufpreis in die 1. Klasse wechseln können. Die Anzahl der Plätze in der 1. Klasse ist bereits begrenzt, während die Anzahl der Plätze in der 2. Klasse entscheidend für die Fahrzeugplanung ist. Außerdem erwarten Fernreisende mit 1.-Klasse-Ticket, dass sie dieses ab ihrem Abfahrtsbahnhof bzw. bis zu ihrem Zielbahnhof nutzen können.
Zum Thema alternative Antriebe sind wir schon aktiv geworden: Wir haben eine Untersuchung für die dieselbetriebenen Strecken in Sachsen-Anhalt in Auftrag gegeben. Dabei wurden der Batterie-Zug und der Wasserstoff-Zug als alternative Antriebsarten bewertet. Die Untersuchung zeigte, dass der Batterie-Zug wirtschaftlich vorteilhafter ist, da die Infrastruktur für Wasserstoff an Bahngleisen noch nicht flächendeckend vorhanden ist. Zudem fahren die Dieselzüge bereits teilweise unter Oberleitungen, was eine Erweiterung der Elektrifizierung nahelegt.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die bestehenden Dieselfahrzeuge nicht sofort ersetzt werden können, da Ausschreibung und Bau neuer Fahrzeuge mindestens 60 Monate dauern. Die derzeitigen Fahrzeuge sind zudem vertraglich und finanziell gebunden, was einen schnellen Austausch unmöglich macht.
Unser Ziel ist es, die Dieselflotte schrittweise durch Elektrifizierung zu ersetzen. Als Übergangslösung wäre es denkbar, die Fahrzeuge statt mit herkömmlichem Diesel mit HVO (Bio-Kraftstoff) zu betanken, um CO2-Emissionen zu reduzieren. Ob die Fahrzeuge diesen Kraftstoff nutzen können, wird derzeit von der Hochschule Magdeburg-Stendal untersucht.
Wir streben an, die Dieselflotte bis 2038 durch Batterie- oder Elektrozüge zu ersetzen, sofern die Rahmenbedingungen wie geplant eintreten. Eine ähnliche Untersuchung wurde auch von den Harzer Schmalspurbahnen beauftragt, die sich auf die Neubeschaffung von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben konzentriert. Auch die Dampflokomotiven stehen im Fokus, um von Kohle auf alternative Brennstoffe umzusteigen, ähnlich wie bei einem Pilotprojekt der Zittauer Schmalspurbahn zur Umrüstung auf Leichtölfeuerung.